Doramectin ist ein Wirkstoff, der zur Gruppe der Makrozyklischen Laktone gehört. Er wurde in den 1990er Jahren entwickelt und hat sich seitdem als effektives Mittel zur Bekämpfung von Parasiten bei Tieren etabliert. In Österreich ist Doramectin als Tierarzneimittel zugelassen und wird häufig in der Rinder- und Schafhaltung eingesetzt.
Der Wirkstoff Doramectin wirkt gegen eine Vielzahl von Parasiten, die sowohl intern (Endoparasiten) als auch extern (Ektoparasiten) auftreten können. Zu den Endoparasiten zählen unter anderem Fadenwürmer (Nematoden), während Ektoparasiten wie Milben, Fliegen oder Läuse die Haut und das Fell der Tiere befallen.
Doramectin entfaltet seine Wirkung, indem es die Funktion des Nervensystems der Parasiten stört. Es bindet an Glutamat-abhängige Chloridkanäle in den Nervenzellen der Parasiten, was zu einer erhöhten Durchlässigkeit für Chloridionen führt. Dies hat eine Lähmung und letztendlich den Tod des Parasiten zur Folge.
In Österreich wird Doramectin hauptsächlich bei Rindern und Schafen angewendet, um verschiedene parasitäre Infektionen zu behandeln oder vorzubeugen. Dazu gehören zum Beispiel Magen-Darm-Würmer wie Haemonchus contortus oder Ostertagia ostertagi sowie Lungenwürmer wie Dictyocaulus viviparus. Auch gegen Ektoparasiten wie Haarlinge, Milben oder Fliegenlarven zeigt Doramectin eine gute Wirksamkeit.
Die Anwendung von Doramectin erfolgt in der Regel als Injektion unter die Haut oder als Pour-on-Präparat, das direkt auf die Haut aufgetragen wird. Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht des Tieres und sollte genau eingehalten werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen und mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
In der Regel wird Doramectin gut vertragen. Bei korrekter Anwendung sind Nebenwirkungen selten und meist mild. Dennoch können in Einzelfällen Reaktionen wie Schwellungen an der Injektionsstelle, Durchfall oder vorübergehende Unruhe auftreten. Bei Überdosierung kann es zu schwerwiegenderen Symptomen wie Ataxie (Koordinationsstörungen), Tremor (Zittern) oder Koma kommen.
Da Doramectin ein verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel ist, sollte es nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt angewendet werden. Dieser kann die Notwendigkeit einer Behandlung beurteilen und die geeignete Dosierung festlegen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Doramectin nicht bei allen Tierarten eingesetzt werden darf. So ist es zum Beispiel für Hunde und Katzen kontraindiziert, da sie empfindlicher auf Makrozyklische Laktone reagieren können und schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können.
In Österreich sind Rückstandsregelungen für Lebensmittel tierischen Ursprungs in Bezug auf Doramectin festgelegt. Diese dienen dem Schutz der Verbraucher und müssen von den Landwirten eingehalten werden. So gibt es zum Beispiel Wartezeiten, die zwischen der Anwendung von Doramectin und der Schlachtung oder Milchgewinnung eingehalten werden müssen.
Zusammenfassend ist Doramectin ein wirksames Tierarzneimittel zur Bekämpfung von Parasiten bei Rindern und Schafen in Österreich. Bei sachgemäßer Anwendung trägt es zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere bei und unterstützt somit auch die landwirtschaftliche Produktion.